Grete Minde
Oper
von Eugen Engel
ab 14.10.23
Grete Minde
Oper in drei Akten von Eugen Engel | Libretto von Hans Bodenstedt nach Theodor Fontanes gleichnamiger Novelle | Uraufführung | Mit deutschen Übertiteln
Ab 14 Jahren
Die Wiederentdeckung und Uraufführung der einzigen Oper des deutsch-jüdischen Komponisten und Kaufmanns Eugen Engel am Theater Magdeburg sorgte – 90 Jahre nach ihrer Entstehung – im Februar 2022 weltweit für Begeisterung: „Grete Minde ist ein musikdramatisch äußerst effektvolles, klug konstruiertes, ja, mitreißendes Werk“, fand Bernhard Doppler im Bayerischen Rundfunk. Anfang Mai erschien eine Live-Aufnahme der Uraufführung der Magdeburger Produktion beim renommierten Label Orfeo auf CD.
Theodor Fontanes Novelle Grete Minde erzählt die Vorgeschichte des Tangermünder Stadtbrandes von 1617. Im Zentrum steht die junge Außenseiterin Grete Minde, die sich – von ihrem Halbbruder und vom Rat der Stadt um ihr rechtmäßiges Erbe gebracht – an ihrer Heimatstadt rächt: Sie legt einen verheerenden Brand und stirbt gemeinsam mit ihrem kleinen Kind vor aller Augen im brennenden Kirchturm. Fontanes vorurteilsfreie Behandlung seiner Figuren war möglicherweise der Anknüpfungspunkt für den deutsch-jüdischen Komponisten Eugen Engel, sich um 1930 in seiner einzigen Oper einem Stoff des Schriftstellers zu widmen. Obwohl er seinen Lebensunterhalt als Kaufmann verdiente, galt Engels persönliche Leidenschaft der Musik. Grete Minde stellt unzweifelhaft den Höhepunkt seines Œuvres dar, konnte aber in Zeiten des erstarkenden Nationalsozialismus nicht mehr uraufgeführt werden. Die handschriftliche Partitur rettete Engels Tochter 1941 in die Emigration in die USA. Der Komponist selbst wurde 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet, keines seiner 12 Geschwister überlebte die Shoah.
Ab Oktober ist die hochgelobte Inszenierung wieder auf der Bühne des Magdeburger Opernhauses zu erleben!
Wiederaufnahme am Sa. 14.10.23
→ Opernhaus, Bühne
Musikalische Leitung GMD Anna Skryleva
Regie Olivia Fuchs
Bühne, Kostüme Nicola Turner
Dramaturgie Ulrike Schröder
Choreinstudierung Martin Wagner
Aufführungsdauer: 2:30 h (inkl. Pause)
Trailer
Grete Minde ab 5.5.23 auch auf CD oder im Stream verfügbar.
In Co-Produktion mit Deutschlandfunk Kultur wurde die Uraufführung im Februar 2022 live aufgenommen. Nun erscheint die Ersteinspielung beim Lable Orfeo.
Fotos: ©Andreas Lander