Der belgische Choreograf Jeroen Verbruggen lebt seit 2023 in Berlin. Seine tänzerische Ausbildung erhielt er zunächst an der Königlichen Ballettschule in Antwerpen. Eine erfolgreiche Teilnahme am renommierten Ballettwettbewerb Prix de Lausanne im Jahr 2000 ermöglichte es ihm, sein Studium an der National Ballet School in Toronto, Kanada, fortzusetzen. Schon während seiner Karriere als Tänzer nutzte Jeroen Verbruggen jede Gelegenheit, die sich ihm zum Choreografieren bot. Bereits sein erstes Solo, das er noch während seiner Tanzausbildung choreografierte, wurde 2001 auf dem Tanzwettbewerb Eurovision Young Dancers für Tänzer:innen zwischen 16 und 21 Jahren in London ausgezeichnet.
Als Tänzer war Jeroen Verbruggen zunächst beim Opera Ballet Vlaanderen, beim Ballet d’Europe in Marseille und schließlich bei den Ballets de Monte Carlo engagiert, wo er zehn Jahre lang in klassischen und zeitgenössischen Stücken renommierter Choreograf:innen tanzte. Dazu gehörten u. a. Jean-Christophe Maillot, Sidi Larbi Cherkaoui, Marco Goecke, Jan Fabre, George Balanchine, William Forsythe, Jiří Kylián, Emio Greco und Johan Inger.
2012 gab Jean-Christophe Maillot die Choreografie Kill Bambi für die Ballets de Monte Carlo in Auftrag. Die Choreografie wurde von arte in ganz Europa live übertragen. Es folgten weitere Arbeiten für Monte Carlo, darunter Arithmophobia (2013), True and False Unicorn (2015), L’Enfant et Les Sortilèges (2016), Massâcre (2017), Aimai-je un rêve? (2018) und Les Nuls (2023).
2014 beendete Jeroen Verbruggen seine Karriere als Tänzer, um sich ganz der Choreografie zu widmen. Dazu trug sicherlich auch die Einladung des Genfer Balletts bei, den Nussknacker als abendfüllendes Handlungsballett für die Compagnie zu kreieren. Seitdem hat Jeroen Verbruggen sowohl für klassische als auch zeitgenössische Compagnien gearbeitet, zuletzt u. a. für das finnische Nationalballett (Sciamachy), das Ballett Basel (La fille mal gardée), das Leipziger Ballett (Dornröschen. Once upon a Dream), das Badische Staatsballett (Feuervogel), das Nationaltheater Mannheim (Amor&Psyche), das Opera Ballet Vlaanderen (Die sieben Todsünden) und das Staatsballett Hannover (Hokus & Pokus). In der aktuellen Spielzeit ist Jeroen Verbruggen erstmals in Magdeburg zu Gast und entwickelt hier als Choreograf und Ausstatter das Ballett Morgenröte eines Stiers als zweiten Teil eines Doppelabends.
Aktuelle Produktionen am Theater Magdeburg