Musik – Macht – Telemann ist das Motto der 27. Magdeburger Telemann-Festtage 2026 (13. bis 22.3.26). Im Mittelpunkt des Festivalprogramms stehen Werke, die Georg Philipp Telemann für repräsentative Anlässe am Hof und in der Kirche komponiert hat, dramatische Bühnenstücke, die Herrscher-figuren behandeln oder solchen gewidmet sind sowie Kompositionen, die Telemanns Status als einen der tonangebenden Komponisten Europas geprägt haben. Beteiligt sind zahlreiche Orchester, Kammermusikensembles und Solisten, die zur weltweiten Spitzenklasse der Alten Musik zählen.
Fr. 13. bis So. 22.3.26
Eröffnungskonzert
Georg Philipp Telemann
Ouverture der Hamburger Admiralitätsmusik TVWV 24:1
Werke für die Dresdner Hofkapelle und den Landgrafen
Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt
sowie Kompositionen aus Musique de Table (1733)
13.3.26, 19.00 Uhr
Opernhaus, Bühne
Il Gardellino Orchestra
Musikalische Leitung Peter Van Heyghen
Otto
Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel und Georg Philipp Telemann (HWV 15/TVWV 22:3) halbszenische Aufführung
Zur musikalischen Blütezeit der Hansestadt Hamburg im 18. Jahrhundert leistete die Oper am Gänsemarkt einen herausragenden Beitrag. Werke von Händel und Telemann gehörten in den 1720er Jahren zum festen Repertoire dieser für die Operngeschichte so wichtigen Bühne. Neben Uraufführungen hatten hier auch Übernahmen aus anderen Häusern ihren festen Platz und besonderes Augenmerk zogen Werkbearbeitungen auf sich, welche die Vorlieben des Hamburger Publikums berücksichtigten. So brachte Telemann verschiedene Opern seines Freundes Händel zur Aufführung in Hamburg, darunter Otto TVWV 22:3 (1726) auf der Basis von Händels Londoner Ottone HWV 15 (1723). Telemann bearbeitete, in dem er einige Arien und alle Rezitative (sie erhielten deutsche Texte) neu komponierte sowie im Original für Kastraten geschriebene Rollen transponierte. Die Partitur der Oper Otto ist eines der wenigen überlieferten Dokumente für diesen originellen künstlerischen Vorgang. Historische Grundlage der Oper ist die 972 erfolgte Heirat Ottos II., Sohn Kaiser Ottos des Großen, mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu. Die Oper thematisiert weniger die Historie als vielmehr das von Eros und Macht geleitete Verhalten der Protagonist:innen. Im Sinne der Gedankenwelt der frühen Aufklärung idealisiert sie – zumindest auf der Theaterbühne – die Utopie von ewigem Glück und dauerhafter Liebe, von der Vereinigung zweier großer Mächte zu einem Reich des Friedens.
14.3.26, 19.00 Uhr
15.3.26, 16.00 Uhr
Opernhaus, Bühne
Otto Matthias Winckhler
Theophane Roberta Mameli
Akademie für Alte Musik Berlin
Musikalische LeitungFrancesco Corti
Halbszenische Einrichtung
Claudia Isabel Martin
Der Tag des Gerichts
Ein Singgedicht in vier Betrachtungen von
Georg Philipp Telemann TVWV 6:8
1762 wurde in Hamburg ein Konzert angekündigt, bei dem auch ein neues Oratorium von Georg Philipp Telemann auf einen Text von Christian Wilhelm Alers zu hören war, „ein Sing=Gedicht voll starker Bewegungen, der Tag des Weltgerichts genannt“. Dieses Spätwerk des Komponisten fesselt noch heute auf Grund seiner packenden Darstellung der Schrecknisse des Jüngsten Tages, seiner schillernden Tonmalereien, prägnanten Deklamation und farbigen Instrumentierung, aber auch seiner hymnischen und fast sphärisch entrückten Züge. Für die musikalische Umsetzung zeichnet das ausgezeichnete belgische Orchester B’Rock unter der Leitung von Johanna Soller verantwortlich.
21.3.26, 19.00 Uhr
Opernhaus, Bühne
B’Rock Orchestra
Musikalische Leitung Johanna Soller