EU REACT

Diese Webseite wurde ermöglicht durch das
„Kulturinvestitionsprogramm Digitalisierung im Rahmen von EU REACT“

Die Fördermaßnahme:
Entwicklung einer neuen Webseite zur Optimierung des Angebotes von Video- und Livestreaminhalten, zur Erweiterung der Webseite als digitales Bildungsangebot für Kinder-/Jugendliche Zielgruppen und zur Schaffung eines Backend für Touchdisplays zur Kulturvermittlung

1. Ausgangslage
Gaming im Museum, Theater-Live-Stream auf dem heimischen Sofa, 3D-Drucker-Workshop in der städtischen Bibliothek. Die digitale Welt hat uns fest im Griff. Was bedeutet das für die Kultur, für die Zuschauer*innen, die Besucher*innen, die Kulturschaffenden? Orte der Kultur waren immer schon Orte, an denen sich Menschen begegnet sind, sich ausgetauscht und um gesellschaftliche Themen gerungen haben. Wir müssen diese Plätze des öffentlichen Dialogs auch in das Digitale tragen. Die Kultur durchläuft eine digitale Transformation. Diese Entwicklung hat lange vor der Pandemie begonnen.
Die Corona-Pandemie aber hat die Kultur in eine Notlage gebracht. Durch die langandauern-den Schließungen von Einrichtungen und das Verbot von Veranstaltungen war und ist die Kultur in besonderer Weise darauf angewiesen, in den digitalen Raum auszuweichen. Die Kulturproduktion selbst musste plötzlich digital werden. Die Digitalisierung des Kultursektors hat durch die Pandemie einen enormen Schub erhalten und innovative Kräfte freigesetzt. Unterschiedliche digitale, virtuelle, kreative Kultur- und Kunstformen sind entstanden. Neue Formen der Kollaboration, der gegenseitigen Unterstützung wurden erprobt. Die gesellschaftliche Bedeutung und die kritische Reflexion von Kultur rücken in den Mittelpunkt. Diese gewaltige, in kürzester Zeit erfolgte Transformation wird den Kultursektor verändern. Kunst und Kultur werden auf der gesamten Klaviatur analoger, digitaler und hybrider Produktions- und Rezeptionsmethoden spielen können. Vorausgesetzt es gelingt, die einmalige Kulturlandschaft in Deutschland zu erhalten, zu stabilisieren und weiterzuentwickeln.
Die kommunalen Kultureinrichtungen sind bereits jetzt in erheblichem Maße von der Digitalisierung betroffen und befinden sich in einem digitalen Transformationsprozess. Neben der technischen Modernisierung der eigenen Infrastruktur steht die Entwicklung neuer digitaler Angebote im Fokus.
Während der pandemischen Lage wurden viele Schwächen im Bereich der Digitalisierung deutlich, dies gilt besonders für kulturelle Einrichtungen und Institutionen. Bisher funktionierende Systeme und Plattformen entsprachen plötzlich nicht mehr den Anforderungen und waren nicht in der Lage, auf die veränderte Situation zu reagieren. Viele Anwendungen, insbesondere Websites, wie die des Theaters Magdeburg, waren auf die neuen Anforderungen eines flexiblen und digitalen Angebots nicht ausgelegt. Um die digitalen Formate in einer hohen Qualität anbieten zu können, konnten nur Inselprogrammierungen vorgenommen werden, die das Backend-System unübersichtlicher und damit überkomplex gestalten. Des Weiteren kann eine adäquate Benutzerkontensteuerung nicht in das System integriert werden, um neue Bildungsangebote, gerade aus dem Bereich der Theaterpädagogik, digitale Inszenierungen im Livestream oder »on demand« in einem dem Qualitätsanspruch einer Kultureinrichtung angemessenen Weise umzusetzen. Um diese neuen Aufgaben bewältigen und neue Methoden einsetzen zu können, muss die digitale Infrastruktur der Kultureinrichtungen entsprechend weiterentwickelt und leistungsfähig ausgestaltet werden.

2. Projektansatz, Ziele
Die Website des Theater Magdeburgs soll neu konzipiert und entwickelt werden. Dabei steht die Implementierung von Video- und Livestream-Inhalten zur möglichen Monetisierung von Online-Theateraufführungen im Fokus, sowie die Erweiterung der Webseite als digitales Bildungsangebot für Kinder-/Jugendliche Zielgruppen und die Schaffung eines Backend für Touchdisplays zur Kulturvermittlung.
Damit die neuen digitalen Inhalte integriert werden können soll u.a. ein Video Content Management System (VCMS) integriert werden. Zusätzlich soll eine Benutzerkonten-steuerung eingerichtet werden, um eine optionale Bezahlschranke für Online-Inhalte, wie Live-Streams von Theater-/Konzertaufführungen, Theateraufführungen »on demand« etc. zu erhalten. Somit soll die Möglichkeit geschaffen werden »Online-Aufführungen« auch monetisiert über die Theaterkasse oder im Onlineshop des Theaters Magdeburg zu buchen. Darüber hinaus soll ein »Online-Bildungsbereich« geschaffen werden, der u.a. Schulklassen ermöglichen soll theaterpädagogische Inhalte digital in den Klassenraum zu holen oder auch als Weiterbildung für Lehrende dient. Die Benutzerkontensteuerung ermöglicht hier eine bedarfsgerechte Steuerung der Inhalte, wie vertiefende Workshops etc. an die Lehrenden.
Zusätzlich soll in das CMS eine Funktion zur bidirektionalen Steuerung von externen Touchdisplays (im Folgenden Infosäulen genannt) integriert werden. Über diese Infosäulen, wird der Theaterbesuch für die Zuschauer digitaler und interaktiver. So sollen sich die Zuschauer über die Infosäulen vertiefende Informationen u.a. zu Stücken, Biografien vor Ort einholen können. Auch können so neue Theaterstücke, die den klassischen Bühnenraum verlassen (z.B. für Schülergruppen), inszeniert werden, bei dem die interaktiven Inhalte über diese Infosäulen gesteuert bereitgestellt werden. Auch als klassische Infosäulen im Kassenbereich sollen diese dienen, um den Buchungsvorgang zu unterstützen. In einen weiterführenden Schritt soll die Webseite auch eine Barrierefreiheit erhalten.