Das Gespenst von Magdebu-huuu:
Die ganze Geschichte

Die Bühne

Die Bühnen- und Kostümbildnerinnen Mariam Haas und Lydia Huller bauen für „Das Gespenst von Magdebu-huuu“ eine ganze Stadt auf die Drehbühne des Opernhauses. Das Büro des Bürgermeisters Gockler ist ebenso Schauplatz wie ein Marktplatz samt Pizzeria, Hotdog-Stand Café. Um die Ecke befinden sich ein Laden für Spukbedarf und die Polizeistation, in der Oberwachtmeister Dumpfzwack das Sagen hat. Selbstverständlich darf auch Burg Gronenborch nicht fehlen. Dort hausen neben dem jungen Gespenst drei eigenbrödlerische Geister aus längst vergangener Zeit: Um die ganze Stadt führt eine Straße, bestens geeignet für wilde Verfolgungsjagden. Über allem thronen Mond und Sonne.
Die gesamte Ausstattung hat starke Comic-Anleihen, hält zahlreiche Überraschungen für Auf-, Abtritte und Bühnenzauber– oder, besser gesagt: Bühnenspuk – bereit. Bewusst wurde entschieden, die Stadt Magdeburg nicht 1:1 abzubilden, sondern der Fantasie freien Lauf zu lassen. So entstand eine ganze Bühnenwelt mit unterschiedlichsten detailverliebten und humorvollen Spielorten, an denen sich die Geschichte des Gespensts von Magdebu-huuu bestens entfalten kann.

Das Kostüm

Wer eine Stadt auf der Bühne hat, muss diese auch bevölkern! Hotdog-Maskottchen, Pizzabäcker und eine Caféhausbesitzerin namens Strudel tummeln sich ebenso in der Stadt wie ein Oberwachtmeister, ein Feuerwehrhauptmann, der Bürgermeister Gockler oder seine Tochter Lina, die in ihrer Freizeit als Jabbie-Chen den coolsten youtube-Kanal der ganzen Stadt betreibt. Und wäre das nicht genug, sind nun auch noch die Geister und Gespenster los! Da wäre zum Beispiel der ruhmreiche Schnösel Graf Justus von Knatterbirg, dem die edelsten Kreise kaum edel genug waren und der sich schon allein deshalb von einem wie Hans-Heinerich Hundehobel, einem Raubritter aus dem finstersten Mittelalter, unterscheidet wie der Tag von der Nacht. Dass die beiden dennoch gut miteinander können, liegt auch an der mit allen Wassern gewaschenen und heimlichen Chefin des Spuk-Ensembles, Baronesse Antonia Betonia Cetonia von Flux.

Das junge Gespenst

Das junge Gespenst ist zarte 150 Jahre alt. Es lebt auf Burg Gronenborch zusammen mit den drei Geistern Baronesse von Flux, Hans-Heinerich Hundehobel und Graf Justus von Knatterbirg. Eltern im eigentlich Sinne gibt es bei Gespenstern nicht, aber die drei Geister übernehmen ähnliche Aufgaben, z. B. nicht ausschlafen lassen, streng sein, Spaß verderben oder darüber reden, dass früher alles besser war. Im Grunde mag das Gespenst die drei Geister aber, auch wenn es sich auf der alten Burg Gronenborch oft langweilt. Ein Gespenst ist übrigens nicht das gleiche, wie ein Geist. Es gibt massive Unterschiede! Aber diese hier zu erklären, würde den Rahmen sprengen. Dafür muss man sich „Das Gespenst von Magdebu-huuu“ im Theater Magdeburg ansehen.

 

Bürgermeister Gockler

Bürgermeister Gockler ist nicht sonderlich interessiert an der Vergangenheit, er ist ein Mann der Zukunft (sagt er). Deshalb interessieren ihn auch weder Ritterrüstungen, noch Kanonen, noch alte Gemälde auf Burg Gronenborch. Er möchte dort ein Luxus-Hotel mit Wellness-Oase und Gourmet-Restaurant errichten, damit reiche Tourist:innen nach Magdeburg kommen. Dass plötzlich alle überall Gespenster sehen, passt ihm gar nicht in den Kragen. Da sich seine rechte Hand, der Oberwachtmeister Dumpfzwack und seine Linke, der Feuerwehrhauptmann Spritzinger als unfähig erweisen, die Sache in den Griff zu bekommen, entschließt er sich zu einem fatalen Schritt: er engagiert die gefürchtetste aller Geisterjägerinnen: die Dotoressa von Eisebein! Dass aber auch seine Tochter Lina bis über beide Ohren in den Schlamassel verstrickt ist und sich mittlerweile sogar mit dem Gespenst angefreundet hat, ahnt Gockler nicht.

 

Oberwachtmeister Dumpfzwack

Wie Dumpfzwack zum Oberwachtmeister geworden ist, fragt sich nicht nur Bürgermeister Gockler, sondern zuweilen auch Dumpfzwack selbst. Er mag es eigentlich ruhig, Konflikte sind weniger sein Ding, am liebsten macht er Puzzle oder denkt sich interessante Dinge aus, wie zum Beispiel: schwimmen Goldfische schneller, wenn sie pupsen? Er liebt Sahnegebäck und hat grundsätzlich 4,80 Euro in der Tasche. So viel kostet eine Orangenlimonade und ein Stück Sahnewaffel bei Frau Strudel im Caféhaus Strudel. Als plötzlich alle Welt von Geistern und Gespenstern redet, würde er seinen Beruf am liebsten sofort an den Nagel hängen. Viel zu viel Aufregung! Doch dann begegnet er wie durch ein Wunder der Baronesse von Flux …

 

Graf Justus von Knatterbirg

Schon zu Lebzeiten war Justus von Knatterbirg ein junger Graf voller Ambition. Sein Lieblingsspiel war es, andere Burgen zu erobern. Später dann entdeckte er für sich, bei Bällen und feierlichen Anlässen wichtig herumzustehen und Sachen doof zu finden. Das zeitliche gesegnet hat er auf Burg Gronenborch, als er versuchte, einer dort residierenden Prinzessin den Hof zu machen. Dabei rutschte er auf der Burgmauer aus und viel in den Burggraben. Dummerweise in seiner güldenen Rüstung. Das ist aber über 350 Jahre her. Seitdem lebt er als Geist auf der Burg und ist über die Jahre auch etwas milder geworden. Dass das Gespenst aber jeden Morgen verschläft, treibt ihn zu Weißglut. Sowas hätte es früher nicht gegeben!

 

Baronesse Antonia Betonia Cetonia von Flux

Ihr sagt man nach, dass sie denken konnte wie die zehn schlausten Könige zusammen. Ihre Anmut war Gegenstand zahlreicher Hofgesänge und ihr Humor bis über die Stadtgrenzen Magdeburgs hinaus bekannt (und gefürchtet). Neben Fürst Pückler (Schoko, Vanille, Erdbeer) ist sie die einzige Adelige, nach der ein Eisbecher benannt ist („von Flux“: dreimal Pistazie). Seit sie als Geist durch die Mauern Burg Gronenborch streift, hat sie ihre Liebe zu Themen wie Wappenkunde, Ahnenforschung oder mittelalterliche Baukunst entdeckt. Wer sie beim Spuken erlebt hat, kann von Glück sagen, wenn er anschließend noch irgendetwas anderes erleben konnte. Aber meistens ist sie friedfertig und hat einen Hang zur Diplomatie: wenn alle gut finden, was sie gut finden, gibt’s keine auf den Deckel.

 

Raubritter Hans-Heinerich Hundehobel

Dieser ehemalige Raubritter mag: auf Dinge drauhauen, gegen Dinge dagegenhauen, andere Ritter umhauen. Außerdem Schenken (Wirtshäuser! Nichts mit Ge-Schenken) und alles, was Lärm macht. In seiner aktiven Laufbahn war er der furchteinflößendste Raufbold zwischen Harz und Biederitz. Er klärt die Dinge gerne auf schnellem Wege, sprich, mit den Fäusten. Zu viel Denken macht ihm schlechte Laune und Aua zwischen den Ohren. Wenn er jemanden aber einmal ins Herz geschlossen hat, dann gibt er sein letztes Hemd (er hat sowieso nur eins). Im Gespensterunterricht ist er für die Fächer „Draufhauen“ und „Rumschreien“ verantwortlich.
Freut euch auf viele weitere Bewohner:innen Magdeburgs, wie den Pizzabäcker Ron, das Hotdog-Maskottchen Svenni, den Feuerwehrhauptmann Spritzinger, den Burgverwalter Walter, Lina, die Tochter des Bürgermeisters, Jabbie-Chen, die coolste youtuberin der ganzen Stadt und viele mehr!

 

Zum Stück

Auf Burg Gronenborch bei Magdeburg lebt inmitten von Ritterrüstungen, mittelalterlichem Gerümpel, Kanonen und alter Gemälde der schrullige Burgverwalter Walter. Sein Traum, aus der heruntergekommenen Burgruine ein Museum zu machen, scheint sich zu erfüllen, als sich Oberbürgermeister Gockler ankündigt. Er habe, so erzählt er am Telefon, „großen Plänen für Burg Gronenborch“.
Zur Geisterstunde erwachen die Bilder zum Leben! Den Rahmen entsteigen Graf von Knatterbirg, Raubritter Hundehobel und Baronesse von Flux. Seit Jahrhundert hausen die drei Geister in der Burg und genießen ihre Ruhe. Die Nächte verbringen sie damit, ein junges Gespenst (von gerade einmal 150 Jahren) in den Kernkompetenzen des Gespensterdaseins zu unterrichten: Heraldik, Genealogie, Minnesang. Dass sich das junge Gespenst zu Tode langweilt und viel lieber lernen würde, wie man durch Wände geht oder gruselige Spukschreie von sich gibt, interessiert die drei Lehrgeister nicht. Dem Gespenst reicht es, es will ausziehen, erntet von den Geistern aber nur Gelächter: es ist ihnen unmöglich, die Burg zu verlassen. Das war schon immer so. Das war noch nie anders. Das hat man immer so gemacht. Wütend und frustriert dampft das Gespenst ab in seine Kiste und knallt den Deckel zu.
Auch Walter erlebt am nächsten Tag sein blaues Wunder. Bürgermeister Gockler hat mitnichten vor, ein Museum zu errichten. Ihm schwebt ein Wellness-Luxus-Hotel mit allerhand Schnickschnack und Chichi vor. Das alte „Gerümpel“, wie er Walters Schätze nennt, werde bald abgeholt und auf den Sperrmüll geworfen. Als Gockler allerdings die merkwürdige Kiste entdeckt, ist er hin und weg. Die würde hervorragend in sein Büro passen, findet er, und nimmt sie mit. Natürlich hat er keine Ahnung, was, oder besser: wen, er sich damit ins Büro und mitten in die Stadt holt.
Es dauert nicht lange, bis das Gespenst aus seiner Kiste kommt. Im Büro des Bürgermeisters begegnet es seiner Tochter, Lina. Beide erschrecken sich fürchterlich und das Gespenst richtet ein heilloses Chaos an. Als sich die Lage etwas beruhigt hat, kann das Gespenst sein Glück, Burg Gronenborch verlassen zu haben, kaum fassen. Es will sofort hinaus in die Stadt, um zu spuken.
Innerhalb kürzester Zeit steht Magdeburg Kopf! Die Telefone bei Bürgermeister Gockler, Oberwachtmeister Dumpfzwack und Feuerwehrhauptmann Spritzinger läuten Sturm, überall wollen Menschen ein Gespenst gesehen haben. Für so etwas hat Gockler überhaupt keine Zeit und an Gespenster glaubt er selbstverständlich auch nicht. Um allen zu beweisen, dass es sich lediglich um Hirngespinste handelt, verkündet er, eine Nacht auf Burg Gronenborch zu verbringen.
Während Bürgermeister Gockler, Oberwachtmeister Dumpfzwack und Feuerwehrhauptmann Spritzinger entgegen allen Erwartungen auf Burg Gronenborch ihr blaues Wunder erleben und von den drei Geistern ordentlich in die Mangel genommen werden, hat Lina gerade das Bürgermeisterbüro fertig aufgeräumt, als das Gespenst zum Fenster hereinschwebt. Vom vielen Erschrecken und Spuken ist es ganz euphorisiert und müde. Die beiden unterhalten sich und freunden sich an. 
Als Bürgermeister Gockler von Burg Gronenborch zurückkehrt, gezeichnet vom Schrecken, der ihm in die Glieder fuhr und nicht mehr länger in der Lage, Geister und Gespenster ins Reich der Fantasie zu verbannen, hat sich zum einem folgenschweren Schritt entschieden und die Geisterjägerin Dottoressa von Eisebein, die gefürchtetste Vertreterin ihrer Zunft, engagiert. Schnell entdeckt von Eisebein die Kiste im Büro Gocklers und stellt dem Gespenst eine Falle: eine magische Donnerkuppel. Durchschreitet das Gespenst dieses unsichtbare Machwerk, verliert es alle seine Kräfte und wird in die Geistersülze verbannt (eine Art Gespenster-Nirvana). Lina, die sich hinter dem Vorhang versteckt und alles mit angehört hat, ist in größter Panik: wie kann sie dem Gespenst helfen? Sie fasst den Entschluss, sich auf Burg Gronenborch zu wagen und die Geister um Hilfe zu bitten.
Hilfe bekommt sie vom Burgverwalter Walter. Trotzdem gelingt es ihnen nicht, die Geister zu überzeugen. Sie sind der festen Überzeugung, dass sie ohnehin nicht helfen können, da sie Burg Gronenborch nicht verlassen können. Woher diese Überzeugung stammt, darin kann sich schon gar niemand mehr erinnern, aber: ist so, war immer so, hat man nie anders gemacht.
Lina und der Burgverwalter Walter versuchen nun selbst, das Gespenst zu retten, doch gegen die Dottoressa haben sie keine Chance. Schnell ist ihr Plan durchkreuzt und es sieht schlecht für alle Beteiligten schlecht aus, als die Geister Gronenborchs doch noch auftauchen und eingreifen. Es beginnt eine wilder Kampf zwischen der Geisterjägerin und den Geistern, während Lina und der Burgverwalter versuchen, das junge Gespenst aus der magischen Donnerkuppel zu befreien.
Durch die vereinten Kräfte aller, sogar die des Publikums, gelingt es schließlich, Eisebein in die Schranken zu weisen, das Gespenst und Burg Gronenborch zu retten.