Julien Chavaz
Generalintendant, Regie

Der in Bern geborene Regisseur Julien Chavaz ist seit Beginn der Spielzeit 2022/2023 Generalintendant am Theater Magdeburg. Bekannt wurde er für seine Inszenierungen von zeitgenössischen Opern und Musiktheaterwerken. So wurde seine Produktion von Schostakowitschs Moskau, Tscherjomuschki am Pariser Théâtre de l’Athénée 2018 von der Zeitung Le Monde zu den besten Produktionen des Jahres nominiert. Von 2018 bis 2022 war er Intendant der Neuen Oper Freiburg – NOF in der Schweiz.
Chavaz studierte Agrarwissenschaften in Zürich und Dramaturgie in Lausanne. Später arbeitete er als künstlerischer Mitarbeiter und Regieassistent von Laurent Pelly an der Opéra de Paris, der Santa Fe Opera, der Opéra de Lyon und De Nationale Opera Amsterdam. Jüngst inszenierte er die Pariser Erstaufführung von Thomas Adès’ Powder Her Face und Gerald Barrys The Importance of Being Earnest, Peter Eötvös’ Der goldene Drache am Grand Théâtre de Genève, Mozarts Così fan tutte an der Opéra de Lausanne, Roméo et Juliette an der Opera Zuid, Rossinis Il barbiere di Siviglia in Freiburg, Händels Acis and Galatea in Amsterdam und Den Haag sowie Rossinis William Tell an der Irish National Opera.
Neue Musiktheaterformen entwickelte Julien Chavaz in Projekten wie der Neufassung von Pelléas et Mélisande nach Maeterlinck am Théâtre de l’Athénée in Paris 2021, der inszenierten Version von Buxtehudes Kantatenzyklus Membra Jesu nostri unter dem Titel Teenage Bodies und der Kammeroper Sholololo! beim Festival Belluard Bollwerk International im Jahr 2016. Weitere Projekte wurden in London, Rotterdam und Bozen realisiert.
In der Spielzeit 2022/2023 inszenierte er am Theater Magdeburg Eugen Onegin und die deutschsprachige Erstaufführung von Gerald Barrys Oper Alice im Wunderland. Erstere Inszenierung wurde 2023 ans Teatro Massimo in Palermo eingeladen. In der Saison 2023/2024 sind in Magdeburg unter seiner Regie Paul Abrahams Operette Die Blume von Hawaii, die Schauspiel-Stückentwicklung Hojotoho! Hojotoho! Heiaha! oder: Menschen am Buffet, sehr frei nach Richard Wagner, sowie Mozarts Die Hochzeit des Figaro zu erleben. Für letztere Opernproduktion tritt Julien Chavaz auch als Bühnenbildner in Erscheinung.

Foto: ©Jan Reiser