Anna Skryleva
Generalmusikdirektorin

Anna Skryleva, seit der Spielzeit 2019/2020 Generalmusikdirektorin am Theater Magdeburg, ist eine international gefeierte Künstlerpersönlichkeit, die für die Erweiterung des gängigen Orchester-Repertoires mit Preisen ausgezeichnet wurde. Ihre Entdeckung des deutsch-jüdischen Komponisten Eugen Engel und seiner Oper Grete Minde sorgte im Februar 2022 für einen internationalen Erfolg.

Als international gefragte Opern- und Konzertdirigentin tritt Anna Skryleva regelmäßig in Nordeuropa, den USA und Deutschland auf: Sie stand u. a. am Pult der Königlichen Oper Stockholm, der Hamburgischen Staatsoper und der Dallas Opera und arbeitet mit renommierten Orchestern wie der Copenhagen Phil, dem hr-Sinfonieorchester, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, dem Aarhus Symfoniorkester, dem Odense Symfoniorkester, dem Beethoven-Orchester Bonn, dem Forth Worth Symphony Orchestra und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin.
Von 2012 und 2015 war Skryleva 1. Kapellmeisterin und stellvertretende Generalmusikdirektorin, zunächst am Schleswig-Holsteinischen Landestheater, anschließend am Staatstheater Darmstadt. In dieser Zeit dirigierte sie mit großem Erfolg Konzerte mit Werken von Messiaen, Françaix, Berlioz, Britten und Strawinsky, Opern-Vorstellungen und -Premieren u. a. von Otello, La traviata, Tristan und Isolde, La boheme, Il Trittico, Hänsel und Gretel, Der Freischütz, Salome und Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny sowie Ballette wieProkofjews Cinderella undTschaikowskys Nussknacker. 2015 gastierte sie mit Madama Butterfly am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Zuvor war sie von 2007 bis 2012 Musikalische Assistentin und Repetitorin an der Hamburgischen Staatsoper unter der Leitung von Simone Young. Sie betreute in dieser Eigenschaft eine neue Ring-Produktion und große Wiederaufnahmen wie Parsifal, Der fliegende Holländer, Salome, Elektra und Chowantschtschina. Als Dirigentin leitete sie auch Produktionen des Internationalen Opernstudios der Hamburgischen Staatsoper sowie zahlreiche Repertoirevorstellungen am Pult der Hamburger Symphoniker und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. 2014 gründete Anna Skryleva darüber hinaus die Friedensinitiative „Classic For Peace“. Mit dieser Initiative, die unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Kunst stand, förderte sie über klassische Musik die Völkerverständigung.
Skryleva ist auch als Komponistin aktiv. Ihre reduzierte Orchesterfassung von Mozarts La clemenza di Tito wurde z. B. 2020 am Theater Magdeburg und 2021 am Theater Winterthur in der Regie von Dietrich W. Hilsdorf aufgeführt. Weitere Kompositionen erklangen u. a. beim „Syd For Solen“-Festival im dänischen Frederiksberg und beim „KlangARTVision“-Festival in Sachsen-Anhalt.
Skryleva wuchs in Moskau auf. Mit zehn Jahren wurde sie in eine Kompositionsklasse des Tschaikowsky-Konservatoriums aufgenommen, wo sie später auch zur Pianistin und Kammermusikerin ausgebildet wurde. Ab 1999 setzte Anna Skryleva ihr Klavierstudium an der Universität der Künste Berlin bei Klaus Hellwig fort, anschließend studierte sie Dirigieren bei Lutz Herbig in Düsseldorf. Zwischen 2015 und 2020 wurde Anna Skryleva im Rahmen des fünfjährigen internationalen Programms für Dirigentinnen, dem „Dallas Opera Hart Institute for Women Conductors“ gefördert. In der Saison 2023/2024 leitet Anna Skryleva am Theater Magdeburg neben sieben Sinfoniekonzertprogrammen u. a. die Premieren von Die Hochzeit des Figaro und Fidelio.