Die kleine Kreide

Mal-Projekt mit Grundschulen
zu Sofia Gubaidulinas Orchesterstück »Märchenpoem«

Für ihr Märchenpoem nahm sich die Komponistin Sofia Gubaidulina 1971 einer Geschichte des tschechischen Kinderbuchautors und Drehbuchschreibers Miloš Macourek an. Der in Deutschland vor allem durch die Fantasy-Märchenserie »Die Märchenbraut« bekannte Autor schrieb 1960 das moderne Märchen »Die Kreide« über das Glück und die Melancholie erfüllter Wünsche:

Ein Stück Schulkreide träumt davon, Blumen, ein buntes Luftschiff oder das Meer zu zeichnen. Aber Tag für Tag ist sie gezwungen, langweilige Wörter, Zahlen und geometrische Figuren auf die Tafel zu malen. Dabei wird sie im Unterschied zu den Kindern, die täglich wachsen, immer kleiner und kleiner. Allmählich verzweifelt die Kreide und verliert die Hoffnung, irgendwann die Sonne und das Meer zeichnen zu dürfen. Am Ende aber geht ihr Traum doch in Erfüllung. Die Kreide ist derart glücklich, dass sie gar nicht merkt, wie sie sich beim Zeichnen dieser schönen Welt auflöst.

Magdeburger Grundschüler*innen haben sich im Sommer 2021 mit dieser Geschichte und Gubaidulinas Musik beschäftigt und – mit verschiedenen Kreide-Techniken – Bilder gemalt, von denen eine Auswahl hier mit Ausschnitten des Orchesterwerkes unterlegt ist.


Ausschnitte aus dem Live-Stream des Sinfoniekonzerts vom Sa. 24. 4. 2021 im Opernhaus Magdeburg